Ein Kommentar
Die Faust wartet schon am Ausgang, wenn du deine Lieblings- Bar oder den Club verlässt.
So fühlen viele in der Berliner Community und dieses Gefühl ist echt. So echt wie die Gewalt gegenüber Schwulen, Lesben und Transmenschen. Die Gewalt in den schwulen Kiezen und Ecken ist in den letzten Monaten massiv angestiegen. Man muss nicht einmal mehr Hand- in- Hand mit seinem Freund durch Neukölln laufen um eins in die Fresse zu bekommen, dies bekommst du auch in Schöneberg – mitten im Kiez. Wenn man nach den Gewaltstatistiken von MANEO und der Berliner Polizei geht, dann ist die Chance in Schöneberg eine rein zu bekommen höher als in Neukölln.
Lange hat die Politik weg geschaut. Gerade die Grünen und die Linken wollen es nicht wahrhaben, dass in ihrer politischen Wohlfühlzone Gewalt und Kriminalität herrscht. Vor allem wollen sie es nicht wahrhaben, dass es Menschen sind, die einen Migrations- und/oder Flüchtlingshintergrund haben.
Ja ich habe es gesagt – es sind auch Menschen, die einen Migrationshintergrund haben. Weil ich es ausgesprochen habe, was viele nur im Freundeskreis oder beim Bier in der Lieblingsbar sagen, stelle ich mich jetzt schon auf den kommenden Shitstorm ein. Aber wir Demokraten müssen es doch einmal beim Namen nennen und nicht schweigen, nur weil wir unsere rosarote Welt erhalten wollen. Wenn wir es nicht machen, dann macht es der rechte Rand und geht damit auf Stimmenfang für ihren Einzug in den Deutschen Bundestag. Dass die AfD die Schwulen benutzt um ihre Islamfeindlichkeit zum Ausdruck zu bringen, hat sie schon im Sommer letzten Jahres und im Abgeordnetenhaus bewiesen. Und dass wird sie auch weiterhin, wenn die Politik die feiernde Community nicht ernst nimmt und sie beschützt.
Heute ist der internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie. In den letzten Jahren war hauptsächlich die LSBTI- Situation im Ausland im Fokus. Dies muss es auch weiterhin bleiben. Aber, homophobe und transphobe Angriffe haben wir mittlerweile nicht nur vor unserer Haustür, sondern mitten in unserem Wohnzimmer auf unserer rosaroten Couch. Daher muss die Berliner Situation stärker in den Fokus der Politik und der LSBTI- Verbände gesetzt werden.
Die Palette der Maßnahmen ist groß – von mehr Polizeipräsenz in den Kiezen, über Antigewaltprojekte in den Unterkünften bis hin zum Aufspüren der Banden die einen so „freundlich“ antanzen.
Die rot-rot- grüne Landesregierung hat sich vor über einem halben Jahr als „Regierung der Regenbogenhauptstadt“ präsentiert. Ich merke davon nichts. Das einzige was die Community merkt, sind die Faustschläge, die Tritte und die Beschimpfungen die in unseren Kiezen und Ecken immer mehr werden.
Ein Kommentar von Sebastian Ahlefeld